Landesbester Auszu­bildender

Ausgezeichnet! Kessler-Lehrling Marco Gröner ist landesbeste

Von der lehrreichen "Ehrenrunde" in der Schule zum Top-Azubi von Baden-Württemberg

Marco Gröner ist erst 22 Jahre alt und hat aber schon eine Menge im Leben erlebt. In der Schule durfte er eine lehrreiche „Ehrenrunde“ absolvieren. Nach der Mittleren Reife am THG absolvierte der Aalener zunächst ein Freiwilliges Soziales Jahr und engagierte sich für Menschen mit Behinderung: „Man lernt dort, empathischer zu sein und sofort zu helfen, wenn jemand Probleme hat.“ Ihn brachte all das auf den richtigen Weg: „Durch das wiederholte Schuljahr und das FSJ habe ich gelernt, mich aufs Wesentliche konzentrieren zu können“, sagt der frische Geselle von Kessler & Co., in der Freizeit begeisterter Judoka beim Post SV. Und weiter: „In der Schule fehlte noch die richtige Motivation. Das kam dann in der Ausbildung, weil ich dort großen Spaß, sehr gute Ausbilder und ein konkretes Ziel hatte.“

 

Jetzt gab´s die Belohnung: Marco Gröner ist der beste Zerspanungsmechaniker seines Jahrgangs im ganzen Land. Von der IHK erhielt er die Note sehr gut, in der Berufsschule eine 1,3. Besser war keiner. „Ich war schon fleißig in der Lehre, aber eben auch, weil dort alles passte.“ Ihm war „von Anfang an klar, dass ich hier bleiben möchte nach der Ausbildung“. Geplant, getan: Nach dem Superergebnis arbeitet er in Werk 2 der Firma Kessler + Co.

 

Vor dem Start bei Kessler & Co. standen einige Praktika an, um das Passende zu finden: „Ich habe sogar ein Brauereipraktikum gemacht. Das war auch sehr interessant.“ Was nach Praktika und BOGY gar nichts für ihn war? „Schreibtischarbeit im Büro.“ Der Hobby-Sportler (neben Judo – grüner Gurt - noch Mountain Bike und Fitnessstudio) schaute sich dann in drei Firmen auch den Zerspanerjob an – und entschied sich für Kessler: „Mir hat es hier am besten gefallen, weil man schon im Praktikum recht viel Verantwortung bekommt. Das war bei den anderen Firmen nicht ganz so der Fall.“

Und das blieb auch in der Ausbildung so: „Wir haben alle Fertigkeiten von der Pike auf gelernt. Und man fertigt die Teile nicht für den Schrottkübel, sondern für Vorrichtungen oder für den Versuch.“ Zügig ging es auch an die komplexen Maschinen: „Das motiviert einen einfach bei der Arbeit.“ Im CNC-Areal fand Marco Gröner seinen Liebling, die „DMU 125 P“. Dort fühlte er sich sofort wohl: „Das Fräsen macht mir am meisten Spaß. Das ist komplizierter und anspruchsvoller.“ Noch heute nutzt der Kessler-Geselle einige Lehrstücke aus der Ausbildung in der aktuellen Fertigung. 

 

Die Firma Kessler + Co. beschäftigt rund 1.000 Mitarbeiter, davon über 100 Auszubildende, produziert in Abtsgmünd und vertreibt Achsen, Getriebe sowie Komponenten für die E-Mobilität weltweit. Neben der Arbeit macht Marco Gröner nun auch noch eine Weiterbildung zum Staatlich geprüften Techniker. Das Programm in den dreieinhalb Jahren ist anspruchsvoll: „Jeden zweiten Samstag gib es Unterricht in Heidenheim. Und in einem halben Jahr muss man rund 1000 Seiten durcharbeiten. Da stecke ich 15 Stunden pro Woche rein. Aber wenn man´s mal anfängt, hat man halt auch den Ehrgeiz.“

 

28.11.2022